Studierende des DIU-Masterstudiengangs „Multiple Sklerose Management“ erlangen umfangreiches Wissen zu theoretischen Grundlagen, Klinik und Diagnostik, Therapie und Rehabilitation, Monitoring und Dokumentation sowie Studien und Statistik im Bereich der Multiplen Sklerose (MS) und anderer neuroimmunologischer Erkrankungen.
Sie werden in die Lage versetzt, Patienten mit chronisch entzündlichen neurologischen Erkrankungen in ihrem individuellen Krankheitsbild umfassend und nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu versorgen und damit deren Lebensqualität zu verbessern. Nach erfolgreicher Teilnahme wird der Titel „Master of Science“ (M. Sc.) verliehen.
Der Studiengang „Multiple Sklerose Management“ befähigt die Studierenden zu einer ausführlichen wissenschaftlich fundierten Diagnostik bzw. Differenzialdiagnostik bei Verdacht auf chronisch entzündliche Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS) mit Schwerpunkt Multiple Sklerose (MS).
Die Absolventen erlernen das „State of the art Management“ chronisch entzündlicher ZNS-Erkrankungen einschließlich der Therapiemaßnahmen und -strategien für den individuellen Patienten sowie eines detaillierten und engmaschigen Monitorings der Krankheitsaktivität und -behinderung. Zudem ist es das Ziel, wissenschaftlich fundierte Urteile aus wissenschaftlichen Publikationen und klinischen Studien im Bereich chronisch-entzündlicher ZNS-Erkrankungen ableiten zu können, sie im Kontext der individuellen Situation der Patientinnen und Patienten zu interpretieren und darauf aufbauend therapeutische Interventionspläne und Problemlösungsstrategien zu erarbeiten und weiterzuentwickeln sowie in der direkten Patientenversorgung anzuwenden.
Modul I: MS Grundlagen
Die Absolventen des Masterstudiengangs kennen Grundlagen zu Krankheitsbild und Epidemiologie der MS und können wichtige Einflussfaktoren für Diagnosestellung und Therapie der MS abschätzen. Mithilfe der erlernten Kenntnisse zu immunologischen Grundlagen sowie zur Pathologie und Pathophysiologie entwickeln die Studierenden das Verständnis zur Anwendung therapeutischer Interventionen und Verfahren zum Krankheitsmonitoring.
Modul II: MS Klinik und Diagnostik
In diesem Modul lernen die Studierenden, eine weiterführende Diagnostik und Differenzialdiagnostik bei Verdacht auf chronisch entzündliche ZNS-Erkrankungen zu erstellen. Der Studiengang beleuchtet ausführlich und praxisnah die Rolle von Liquor- und Blutuntersuchungen sowie den Stellenwert bilddiagnostischer Verfahren (bspw. Magnetresonanztomografie und Optische Kohärenztomografie). Um die Auswirkungen von Demyelinisierungen funktionell beurteilen zu können, erlangen die Studierenden zudem Kenntnisse neurophysiologischer, neuropsychologischer und neurourologischer Untersuchungsverfahren.
Modul III: MS Studien und Statistik
Lernziel dieses Moduls ist es, verschiedene Studiendesigns zu evaluieren und anzuwenden, dementsprechend statistische Tests auszuwählen und deren Ergebnisse kritisch zu interpretieren. Damit können die Studierenden die richtige Methode passend zu einer bestimmten klinischen Forschungsfrage auswählen, auf Beispiele aus der MS Praxis anwenden und die Ergebnisse mit Kollegen und Fachfremden diskutieren. Eine wachsende Rolle bei der Forschung zu MS spielen auch Real World-Daten, die im Laufe von Phase-IV-Registerstudien aggregiert werden – die Studierenden erlernen, diese Daten zu analysieren und sie im Kontext der MS Praxis zu interpretieren.
Modul IV: MS Therapie I
Die Studierenden erlernen, die grundsätzlichen Unterschiede zwischen der Therapie akuter Schübe und einer krankheits- bzw. verlaufsmodifizierenden Therapie der MS im Detail zu beschreiben, in der
Praxis unter Abwägung von Indikation und Patientenprofil anzuwenden und Kollegen als auch Fachfremden einschließlich Patienten zu erklären. Auf Basis der in diesem Modul vermittelten Kenntnisse können die Studierenden erfolgreiche Therapiestrategien für den individuellen Patienten identifizieren, die die Krankheitsaktivität reduzieren und den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen.
Modul V: MS Therapie II
Neben Therapien, die den Krankheitsverlauf beeinflussen, erlernen die Studierenden, verfügbare nicht-medikamentöse und medikamentöse Verfahren zur Behandlung krankheitsassoziierter Symptome einzusetzen. Grundlage dafür bildet die Erlangung umfangreicher Kenntnisse zu Zielen und Durchführung symptomatischer und komplementärer Therapien mit ihrer Indikation und ihrem Risk-Benefit-Profil. Die Studierenden lernen, welche neurokognitiven und psychologischen Interventionen und welche rehabilitativen und palliativmedizinischen Maßnahmen sie je nach Krankheitsbild ergreifen können.
Modul VI: MS Monitoring und Dokumentation
Durch die Erlangung umfangreicher Kenntnisse zu Ansätzen des Monitorings sowie der Optimierung der Patientendokumentation bei MS erlernen die Studierenden, ein individuelles Monitoring nach festgelegten Standards und unter Berücksichtigung der Therapieziele durchzuführen. Neben dem Studium gesundheitsökonomischer Aspekte werden auch neue Möglichkeiten aus dem E-Health-Bereich betrachtet. Ebenso setzen sich die Studierenden kritisch mit MS spezifischen Netzwerken, Verbänden und Registern sowie der Verwertung von den bei MS anfallenden großen Datenmengen (Big data) auseinander.